Erster Spatenstich für den Golfplatz Wittgensteiner Land
Start erfolgte gestern mit dem Bau der 250 Meter langen "Driving Range"
Sassenhausen. (howe) Man hörte gestern förmlich das große Aufatmen in Sassenhausen. Dort oben in unmittelbarer Nähe zum Sportplatz bat der Anfang Januar 2008 gegründete Golfclub Wittgensteiner Land zum ersten Spatenstich. Erleicherung machte sich breit: "Endlich, endlich", freute sich Projektleiter Eckehard Hof. Und Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann freute sich: "Da haben wir lange drauf gewartet. Es ist gut, dass es jetzt losgeht."
In der Tat: Überlegungen für einen Golfplatz gab es im Bad Laaspher Raum schon Ende der 80er Jahre. 1992 erfolgte dann der erste Vorstoß mit dem Aufstellen des Flächennutzungsplanes (FNP). Die Genehmigung für die Änderung des FNP lag 1996 auf dem Tisch. 2005 nahm die Stadt Bad Berleburg Kontakt zur Firma Berge Bau auf und fand in Eckehard Hof den kompetenten Mann für das Projekt. Gestern ratterte die Berge-Bau-Raupe über ein Teilstück des Golfplatzes, Dr. Joachim Quast freute sich als zweiter Vorsitzender, man habe nun "allen Unkenrufen zum Trotz" mit dem Bau begonnen.
Die im Mai erteilte Genehmigung umfasst einen Neun-Loch-Platz mit umfangreichen Übungseinrichtungen wie Driving-Range mit Zielgrüns. Die 250 Meter lange Teil-Anlage mit "Pitching- und Putting Greens" soll in den kommenden Wochen fertiggestellt werden. Hinzu kommt ein öffentlicher Kurzplatz mit sechs Bahnen, der ebenfalls noch in diesem Jahr bespielbar sein soll. "Jeder, der einsteigen möchte, kann dort auf dem öffentlichen Kurzplatz spielen", so Dr. Jochen Quast. Man erhoffe sich damit eine Sogwirkung für ambitionierte Spieler und für Einsteiger.
"Infrastruktur Wittgensteins ist um ein wichtiges Stück bereichert worden."
Damit dokumentiert der Golfclub Wittgensteiner Land eine Offenheit für Jedermann. Die sonst auf Golfplätzen erforderliche, so genannte Platzreife oder sonstige Formalitäten müssen vom Einsteiger nicht nachgewiesen werden. Landrat Paul Breuer hielt es in diesem Zusammenhang für wichtig, dass man sich eben nicht "elitär" präsentiere. Der natürliche Geländeverlauf - und das ist das Besondere an dem Golfplatz - soll weitestgehend erhalten bleiben. Mit der Driving Range und dem Kurzplatz schafft der Golfclub "das Fundament für den zukünftigen Ausbau des Platzes", wie es Dr. Jochen Quast formulierte. Paul Breuer sprach von einem "bemerkenswerten Ereignis", weil der Golfclub Mut bewiesen habe. Die Infrastruktur Wittgensteins mit seinen sportorientierten Freizeit- und Tourismusangeboten sei um ein wichtiges Stück bereichert worden. Der Golfclub Wittgensteiner Land habe ein "kluges Konzept" vorgelegt, weil hier in Realisierungsschritten gedacht werde. "Sie agieren auf Sichtweite."
Nun müsse auf der Marketingschiene versucht werden, das Projekt bekannt zu machen. Das sei nicht ganz leicht, weil die große Golfbewegung nicht mehr auf der höchsten Welle schwimme. Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann freute sich über "einen guten Tag für Sassenhausen". Die Stadt mit ihrem Fachbereich Planen, Bauen, Wohnen habe den Prozess aktiv begleitet, ebenso die Tourismus- und Wirtschaftförderung mit Matthias Heß an der Spitze. Sassenhausen sie nun nicht mehr allein Dorf des Bilderbandwurms, sondern Dorf des Golfplatzes - wobei alle Akteure gestern vor Ort feststellten, dass es sich um einen Wittgensteiner Golfplatz handele.
Von Holger Weber

Siegener Zeitung, 09.06.2009
Bildquelle: SZ-Fotos (2) von Holger Weber (howe)